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Kurenai
Story

Nachdem er seine Eltern bereits in jungen Jahren bei einem Terroranschlag verloren hat, begibt sich der junge Shinkurô in die Hände seiner Retterin Benika, die ihn in der geheimen Kampfkunst der Hôzuki-Familie unterrichten lässt und für die er, inzwischen High-School Schüler, halblegale Aufträge als eine Art "Streitschlichter" ausführt.
Doch Shinkurôs Leben ändert sich gewaltig als ihm Benika eines Tages, nachdem er sie wiederholt um anspruchsvollere Aufträge gebeten hatte, ein junges Mädchen vorbei bringt und ihm eröffnet das er sich ab sofort um die kleine kümmern und sie beschützen soll.
Murasaki ist gerade einmal sieben Jahre alt und gerade erst aus dem "inneren Heiligtum", eine Art privatem Harem der mächtigen und reichen Kuhôin-Familie, befreit worden. Wie ihre Mutter sollte sie Zeit ihres Lebens dort isoliert von der Welt gefangen bleiben, ihre einzige Aufgabe darin bestehend mit den Männern der Familie Kinder von reinem Blute zu zeugen.

Etwas verunsichert nimmt sich Shinkurô also des kleinen Mädchens an, das bisher nur exklusivsten Luxus gewöhnt war und entsprechend missmutig auf die doch sehr bescheidenen Lebensumstände ihres zukünftigen Beschützers reagiert.
Doch während Murasaki mit der Zeit immer mehr gefallen am einfachen, aber auch sehr herzlichen Leben der "normalen" Leute findet, bleibt ihre Familie natürlich nicht tatenlos. Nicht nur der Ruf der mächtigen Kuhôin steht auf dem Spiel, sondern auch das streng gehütete Geheimnis ihrer reinen Blutlinie, und so muss Murasaki unbedingt ins "innere Heiligtum" zurückgeholt werden koste es was es wolle.

Meinung

Kleine Kinder die aus schwierigen Verhältnissen kommen und die Chance bekommen eine bessere, wärmere Welt zu entdecken sind ein herzerwärmendes Thema für jede Art von medialer Aufarbeitung.
Mit diesem Bonus geht auch die 12teilige Serie "Kurenai" an den Start, deren Ursprünge wie bei so viele Serien der letzten Jahre in einer erfolgreichen Light Novel Reihe liegen.
Die Grundzutaten sind dabei schnell zusammengefasst. Ein süßes kleines Mädchen kommt in die Obhut eines einsamen jungen Mannes, der durch irgendwelche Umstände dazu gebracht wird sich fortan um die kleine zu kümmern. Eine Aufgabe die ihn erst einmal verschreckt, der er sich dann aber tapfer stellt und die zu einem familiären Zusammenleben führt in dem beide sichtbar aufblühen und ganz neue (positive) Facetten der Welt und des Lebens entdecken.
So weit so gut, bis dahin wie bereits gesagt der perfekte Nährboden für herzerwärmende Geschichten, bei denen kein Auge trocken bleiben muss. Und auch "Kurenai" schippert fürs erste fröhlich auf diesen seichten Gewässern dahin. Würzt das Ganze noch dazu mit einer ordentlichen Prise Humor, der vor allem darauf basiert das das kleine Mädchen sich erst einmal an die ärmlichen Verhältnisse ihres neuen Zuhauses gewöhnen muss, und baut im selben Moment aber auch schon Spannung und Drama aus, denn es ist klar aus welch problematischen Hintergründen sie kommt und das ihre Familie sie nicht so einfach in Frieden und Freiheit wird leben lassen.
So kommt es denn freilich auch, und neben einigen Konflikten rund um den mitunter sehr gewalttätigen Job ihres jugendlichen Beschützers, treten auch bei Zeiten die Schergen der reichen Familiendynastie auf den Plan und sind eine ständige Bedrohung für das fragile Familienidyll, bis es schließlich im Finale zur befürchteten Rück-Entführung und erneuten Befreiungsversuchen kommt.

In dieser gesamten Storyline funktioniert "Kurenai" eigentlich recht gut. Die Geschichte ist meist gut inszeniert, bleibt beständig interessant und baut einen guten Spannungsbogen auf, der einen mitzieht und einen mit den Figuren um ein Happy End für das kleine Mädchen bangen lässt.
Nimmt man noch die optisch etwas ungewohnte, aber sehr interessante Aufmachung dazu könnte "Kurenai" eine durchweg gute Serie sein... könnte.

Doch leider gibt es einen Punkt bei dem sich die Serie, und da steht sie im Reigen ähnlicher Animeserien leider nicht allein, doch zu sehr vergaloppiert - der Lolicon.
Das der Otaku an sich einen Faible für junge Mädchen hat ist eines der ewigen Klischees, die ihre Wurzel leider unleugbar in einem gewissen Priese Wahrheit haben. Entsprechend sind romantische Verwicklungen zwischen älteren männlichen Charakteren und jüngeren weiblichen keine Seltenheit in diesem Genre, bei "Kurenai" treibt man es für meinen Geschmack aber doch etwas zu weit.
Es ist eigentlich schon an sich äußerst unwahrscheinlich dass sich zwischen einem sieben jährigen Mädchen und einem (geschätzt ca.) 16jährigem Jungen eine Liebesgeschichte entwickelt. Das diese dann auch noch von dem kleinen Mädchen ausgeht nur noch mehr. Aber in der Fiktion gibt es für alles eine Lösung, also macht "Kurenai" etwas was gern in diesem Bereich genommen wird, man pfeift auf realistische Darstellung und packt in den Kinderkörper einfach den Geist einer jugendlichen/jungen Frau.
Oder halt, meist geschieht das eher anders herum. Eine eigentlich erwachsene Frau hat aus den unterschiedlichsten Gründen einen sehr jung aussehenden Körper. Das ist der gängigste Kniff um einerseits eine entsprechende Liebesbeziehung zeigen zu können, andererseits aber auch etwas junges Fleisch für die Loli-Fans.
Nun, bei "Kurenai" haben wir aber nun mal keine erwachsene Frau im Kinderkörper, sondern eindeutig ein siebenjähriges Mädchen und wenn das plötzlich weltkluge Monologe über die Liebe hält, in der nächsten Szene dann aber wieder wie ein Kleinkind agiert dann wirkt das einfach völlig unglaubwürdig und mehr als nur ein bisschen befremdlich.
Mit so einer Intention im Hintergrund bekommen dann nämlich auch eigentlich harmlose Szenen wie der gemeinsame Besuch eines Badehauses plötzlich einen etwas unangenehmen Unterton.

Das ist wirklich Schade, denn ich denke das "Kurenai" auch ohne diese (angedeutete) Liebesgeschichte besten ausgekommen wäre. Für den Jungen stehen eh genug andere, gleichaltrige/ältere Love-Interest zu Verfügung und die kleine hätte genau das auch bleiben können, eine süßes kleine Mädchen, das nicht etwa aus romantischer Eifersucht in die Flirts ihres Beschützers eingreift, sondern einfach nur aus kindlichen Besitzdenkens, das hätte genauso Stoff für lustige Szenen gegeben.

So hatte ich aber am Ende nur bedingt meinen Spaß mit "Kurenai", denn gerade der Anfang der Serie ist ja trotzdem gut und auch der Rest an sich solide produziert, wenn mir nur dieser eine Aspekt nicht hier und da negativ aufstoßen würde.
Da lob ich mir dann aber das gute Link Usagi Drop, denn hier hat man, zumindest in der Anime-Umsetzung (leider im Gegenteil zum Manga), auf jegliche derartige Andeutungen verzichtet und die Serie funktioniert so wunderbar.

Screenshots

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 Info
Originaltitel:Kurenai
Lauflänge:ca. 25 Minuten pro Episode
Episoden:12
Jahr:2008
Regie:Kô Matsuo
Online-Filmdatenbank:OFDb

 Bewertung

Grafik:

 7.jpg 7/10

Sound:

 7.jpg 7/10

Story:

 5.jpg 5/10

 Gesamt:

  5/10

Aufrufe: 6621
Review by Df3nZ187 (© by Anime-Ronin.de)
Review verlinken: http://www.anime-ronin.de/review-1032.htm