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Voices of a Distant Star
Story

In nicht allzu ferner Zukunft haben die Menschen auf dem Mars die Überreste einer untergegangenen Zivilisation entdeckt.
Mit deren Hilfe erleben sie einen technischen Quantensprung, vor allem im Bereich Raumfahrt, und bald steht nicht nur eine internationale Raumflotte, sondern auch der Plan eine Expedition zur Heimatwelt der Außerirdischen zu unternehmen. Dafür werden auf der ganzen Welt besonders begabte Jugendliche gesucht und die Mittelschülerin Mikako ist ein von ihnen.
In ihrem bisherigen Leben fühlte sie sich oft einsam, ihr Klassenkamerad Noboru ist der einzige mit dem sie sich wirklich versteht und mit dem sie eigentlich zusammen auf eine weiterführende Schule gehen wollte.
Nun können sich die beiden nur noch per Textnachrichten über ihre Handys miteinander verständigen, doch die Zeit die bis zur Ankunft einer Nachricht vergeht wird um so länger um so weiter sich Mikako von der Erde entfernt.

Meinung

"Voices of a Distant Star" ist Makoto Shinkais zweiter Animekurzfilm und sein endgültiger auf diesem Gebiet. Konnte der 1999 schon mit "She and Her Cat" erste Achtungserfolge auf Festivals erzielen, so findet er hier auch gleich zu einem Thema das sein Werk fortan prägen sollte, die Trennung und entstehende Distanz zwischen Menschen, vor allem Jugendlichen.
In gewisser Weise ist "Voices of a Distant Star" ein regelrechter Vorläufer vom fünf Jahre späteren Link Byousoku 5 Centimeter. Wie dort so geht es auch hier um einen Jungen und ein Mädchen und deren tiefe Freundschaft während ihrer gemeinsamen Schulzeit, bei der sich aber keiner der beiden getraut den ersten Schritt hin in Richtung Liebesbeziehung zu gehen, obwohl beide sichtlich interessiert sind.
Was folgt ist dann ein Schnitt, eine Trennung zwischen beiden und von da an das unaufhörliche Auseinanderlaufen ihrer Leben, gegenseitiges vermissen und die reuigen Fragen ‚wäre es nicht doch besser gewesen wenn...?‘.
Was in "Byousoku 5 Centimeter" allerdings schließlich in ein realistisches Setting gepackt wurde, das stehthier noch auf Sci-Fi Füßen und statt einfach nur dem Fluss des Lebens, der die beiden immer weiter auseinander treibt, sind es hier höhere Mächte in Form von Außerirdischen und Weltraumexpeditionen die nicht nur für eine gefühlte, sondern auch für eine tatsächlich quasi unüberbrückbare Distanz sorgen.
Genau darin liegt allerdings auch eine Schwäche von "Voices of a Distant Star", den die Geschichte rund um die Aliens ist doch ziemlich nichtssagend. Nicht nur das wir wenig über Hintergründe erfahren, die ganze Story an sich erscheint wenig sinnvoll. Wenn wir (also die Menschheit) schon bei der Entdeckung der Außerirdischen auf dem Mars von den paar verbliebenen und wiedererweckten Restposten ordentlich aufgemischt wurden, warum senden wir dann eine Flotte zu deren Heimatplaneten um dort Krieg zu führen? Und was wo wir scheinbar gerade erst, durch den Bruchteil der außerirdischen Technologie den wir bereits verstanden haben, drei läppische Schiffe bauen konnten. Entsprechend gehen selbige dann auch gnadenlos unter und die Geschichte findet ihr tragisches Ende in einer einsam dahintreibenden Heldin, nun wirklich für immer allein.
Das bringt zwar Drama und Herzschmerz, kommt aber etwas zu berechnend und aufgesetzt daher.
So liegt die wahre Kraft dieser ca. 25 Minuten Geschichte dann in dem was durch ihre Oberfläche schimmert, die Thematik der Trennung und wie man trotzdem einen Weg finden muss weiterzuleben. Die schmerzhafte Erkenntnis das zum erwachsenwerden auch verpasste Chancen gehören sollte in Shinkais Werk wie bereits erwähnt noch deutlicher thematisiert werden.

Ebenfalls als vielversprechenden Vorgeschmack auf kommendes kann man auch bereits die optische Umsetzung des ganzen erleben. "Voices of a Distant Star" kommt bereits in einer grafischen Qualität daher die jeder großen Kinoproduktion zur Genüge gereichen würde, und besonders die Hintergründe und technische Objekte (Züge, Mechas, etc.) sehen dank (zu der Zeit) modernster Computeranimationen hervorragend aus. Auch schon deutlich präsent Makoto Shinkais gutes Händchen für den geschickten Einsatz von Lichteffekten. Tiefstehende Abendröte, Sonnenstrahlen die sich ihren Weg durch Wolken brechen, blendende Hochsommer-Helle, von vorn bis hinten optische Brillanz. Einzig bei den Charakteren gibt es noch unschöne Aussetzer, die Köpfe/Gesichter wirken oftmals zu breit und flachgedrückt.

Aber das sind alles nur kleine Mängel in einem ansonsten schon weit über Durchschnitt stehendem Kurzfilm eines der ganz großen Newcomer der ersten 2000er Dekade im Animegenre.
Seit dem hat Makoto Shinkai bereits zweimal opulent nachgelegt (Link The Place Promised in Our Early Days, Byousoku 5 Centimeter) und sich zu einer festen Größe etabliert.

Screenshots

Bild 1

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Bild 6

 Info
Originaltitel:Hoshi no koe
Lauflänge:ca. 25 Minuten
Jahr:2002
Regie:Makoto Shinkai
Online-Filmdatenbank:OFDb

 Bewertung

Grafik:

 9.jpg 9/10

Sound:

 8.jpg 8/10

Story:

 8.jpg 8/10

 Gesamt:

  8/10

Aufrufe: 8334
Review by Df3nZ187 (© by Anime-Ronin.de)
Review verlinken: http://www.anime-ronin.de/review-864.htm