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Venus Wars
Story

Nachdem ein riesiger Eismeteorit auf die Oberfläche der Venus geprallt ist, hat das dabei verdampften Eis Ozeane gebildet und die Atmosphäre verändert, so das es den Menschen schließlich im Jahre 2018 möglich war die Venus zu besiedeln und damit zu beginnen sie per Terraforming fruchtbar zu machen.

Inzwischen schreibt man das Venusjahr 72, bzw. 2089 nach irdischer Zeitrechnung, und aus den ersten Kolonien haben sich ganze Länder gebildet mit riesigen Städten und vielen Einwohnern.
Doch ist die Zukunft keineswegs so rosig geworden wie es sich die ersten Siedler erhofft hatten.
Die Projekte zur Urbarmachung des Venusbodens schreiten nur langsam voran und in den großen Städten haben sich, genau wie auf der Erde, schnell Slums gebildet und Verbrechen und alle möglichen übrigen Laster haben schnell Einzug gehalten.
Derweil ist die politische Lage sogar noch gespannter, denn zwischen den beiden Venusreichen Ishtar und Aphrodia herrscht inzwischen sogar offener Krieg.

Just in dieser heiklen Lage kommt die Reporterin Susan von der Erde auf die Venus, um über die angespannte Situation zu berichten. Kaum hat sie allerdings ihren lokalen Kontaktmann in einer schmierigen Bar in der Hauptstadt Io aufgesucht, da bricht der Krieg auch direkt über sie herein, denn Ishtar startet einen Überraschungsangriff auf die Stadt und kann sie ziemlich schnell mit seinen mächtigen Panzern besetzen.
Heiß auf möglichst gute Aufnahmen stolpert Susan dabei mit ihrer Kamera durch die Straßen und scheint kein Auge dafür zu haben in welcher Gefahr sie sich befindet, wobei sie schließlich von den Mitgliedern einer Monobike-Kampf-Truppe aufgelesen wird, die von dem Angriff just während einem ihrer Wettkämpfe im Stadion überrascht wurde.

Fortan bleibt Susan fürs erste bei den Halbstarken und ihrem Chef, einem Schrotthändler, doch während sich alle mit der neuen Besatzungsmacht zu arrangieren versuchen, kommt es schnell zu Konflikten zwischen einigen Mitgliedern der Gruppe und den Sicherheitskräften, so dass diese beschließen wenigstens ihr geliebtes Stadion von den Besatzern zurückzuerobern.

Meinung

"Venus Wars" basiert auf einem gleichnamigen Manga von Yoshikazu Yasuhiko (Link Arion), der auch gleich für die filmische Umsetzung die Regie übernahm und generell in beiden Medien, ob nun gezeichnet auf Papier oder gefilmt auf Leinwand, recht aktiv war.

In "Venus Wars" erzählt er also die Geschichte einiger junger Erwachsener, die recht unvermittelt in einen Besatzungskrieg geraten und fortan mehr oder weniger damit kämpfen wie sie sich verhalten sollen. Sollen sie sich mit den neuen Herren arrangieren oder lieber dem Widerstand beitreten? Oder ist es ihnen im Grunde völlig egal, solang sie nur weiter ihren Sport betreiben und so weiterleben können wie bisher?
Eigentlich vielleicht ein recht interessanter Ausgangspunkt, doch leider schafft es der Film nicht seinen Fragen innerhalb seiner Geschichte wirklich auf den Grund zu gehen.
Vor allem fehlt es mir zu oft an einer nachvollziehbaren Motivation für die Figuren.
Die Reporterin ist erst einmal begeistert vom Kriegsausbruch, beschert er ihr doch sensationelle Bilder, verliebt sich später in einen der Jungs vom Team und setzt sich dafür ein das sie der Rebellenarmee beitreten, auch wieder mit dem Punkt das sie tolle Bilder bekommt, aber jetzt auch aus Loyalität (Liebe?) zu ihrem Freund?
Was indes Hiro, die männliche Hauptrolle, antreibt ist weit weniger nachvollziehbar und von der rothaarigen Anführerin des Kampfteams erst gar nicht zu reden.
Stattdessen stürzen sich die Figuren mit Vorliebe in völlig bescheuerte Situationen, das beginnt schon beim Kriegsausbruch, wo sich jeder vernünftige Mensch in Sicherheit begeben würde, und findet seinen Höhepunkt im Angriff auf einen Panzer in ihrem Sportstadion, bei dem sich nun wirklich endgültig fragt was sich die Figuren dabei bitte gedacht haben. Eine von vornherein völlig sinnlose Aktion.
Zusätzlich dazu neigt der Film leider auch dazu andere Szenen völlig im Sande verlaufen zu lassen (die Reporterin will ihren gefallenen Freund suchen) oder zusammenhangloses Füllmaterial (der homosexuelle Soldat) einzustreuen.
Andere Figuren wie die gute Cathy verschwinden einfach aus der Handlung, dabei hätte einen schon interessiert was aus ihnen nun eigentlich geworden ist.

Schade eigentlich, denn in anderen Szenen wiederum funktioniert "Venus Wars" dann wieder ganz gut.
Als Hiro mit seiner Freundin nach der Besetzung zum ersten Mal durch die Stadt streift und sie an ihren Lieblingsplatz kommen oder sie ihn bei sich zu Hause verarztet nach dem er sich mit den Sicherheitskräften angelegt hat.
Generell gefällt mir die Stimmung, die Atmosphäre, in der etwas abgewirtschaftet daherkommende Venusstadt ganz gut, sowohl vor als auch nach der Besatzung. Nach meinem Geschmack hätte der Film dem schildern des Lebens und der Probleme in der stagnierenden Kolonie ruhig mehr Platz widmen sollen. So findet dieser Teil der Geschichte seinen Höhepunkt in einem einzelnen Wutausbruch Hiros.

Stattdessen setzt man dann lieber mehr auf Action und vor allem auf Verfolgungsjagten, die einerseits zwar optisch gekonnt in Szene gesetzt sind, andererseits dann durch den Einsatz von etwas Comic-Slapstick wieder entschärft werden. Da hätte etwas mehr Ernsthaftigkeit sicher besser gewirkt.
Die lustigen Momente finden auch schon genug in den Interaktion der Figuren untereinander statt.

So ist mein Fazit zu "Venus Wars" am Ende recht gespalten.
Einerseits sind da die, für die damalige Zeit, oft recht ansehnlichen Zeichnungen und Animationen und einige gut funktionierende Szenen. Andererseits verrennt man sich optisch zum Teil auch etwas, wie mit der versuchten Kombination zwischen gezeichneten Fahrzeugen und real gefilmten Hintergründen während einiger Kampfszenen, die nicht wirklich überzeugen können. Zudem enttäuschten die Geschichte und die Figuren doch ziemlich. Starten zwar mit guten Ansätzen, entwickelt sich dann aber oft nicht nachvollziehbar und wirken generell etwas unausgereift.
So ist "Venus Wars" sicher kein "must see", aber wer Fan von Sci-Fi und Kriegsgeschichten ist, für den könnte sich ein blick trotzdem lohnen.

Screenshots

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 Info
Originaltitel:Uinasu senki
Lauflänge:ca. 105 Minuten
Jahr:1989
Regie:Yoshikazu Yasuhiko
Online-Filmdatenbank:OFDb

 Bewertung

Grafik:

 7.jpg 7/10

Sound:

 7.jpg 7/10

Story:

 6.jpg 6/10

 Gesamt:

  6/10

Aufrufe: 7162
Review by Df3nZ187 (© by Anime-Ronin.de)
Review verlinken: http://www.anime-ronin.de/review-998.htm