Academy City ist eine Sammelstädte für ESP’ler, Personen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten.
Hier lebt auch Toma Kamijo, eigentlich als Level 0 eingestuft, was bedeutet das er über keine nennenswerten Kräfte verfügt, besitzt er doch die außergewöhnliche Fähigkeit mit seiner rechten Hand alle möglichen Prozesse zu unterbrechen und zu beenden. Eine Begabung die ihm bisher wenig Glück eingebracht hat, macht sie sich doch vor allem bei Dingen des alltäglichen Lebens bemerkbar, wenn er z. B. schon daran scheitert sich ein Getränk aus einem Automaten zu ziehen, weil dieser unter seiner Berührung den Geist aufgibt.
Doch in Tomas eher dröges Leben kommt fahrt als er eines Morgens eine wandelnde Bibliothek namens Index ausgehungert über seinem Balkongeländer hängend findet.
Kavalier wie er ist gewährt er dem jungen Mädchen Unterkunft und Verpflegung und hat damit eine neue Freundin fürs Leben gewonnen. Die wird allerdings von einigen mächtigen Magiern verfolgt, die sie unbedingt wieder einfangen wollen und das bleibt nicht der einzige Konflikt in den Toma nun verwickelt wird. Da wären auch noch beiden stärksten ESP’ler der Stadt, die in ein unmenschliches Experiment verwickelt sind oder ein verrückter Alchemist der nach Vampiren sucht.
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Na da kommt ja einiges zusammen in der Geschichte von "Toaru Majutsu no Index".
Ursprünglich beruhend auf einer Light-Novel-Serie hat das Franchise rund um den vom Pech verfolgten Toma und seinen mit übermenschlichen Fähigkeiten ausgestatteten Freunden inzwischen recht große Kreise gezogen und neben mehreren TV-Serien auch Adaptionen als Manga oder Hörspiel gefunden.
Dabei folgen diese 24 Episoden der erste Animeumsetzung (inzwischen gibt es auch eine zweite Staffel und eine weitere Serie) keinem durchgängigen Handlungsbogen. Ausgehend von den ersten paar Folgen in denen sich die Charaktere kennenlernen gibt es mehrere Kapitel die jeweils eine relativ abgeschlossene Einheit bilden und sich über mehrere Episoden erstrecken.
Da muss erst einmal Index höchst selbst von ihrem "Fluch" befreit werden, dann taucht ein verrückter Alchemist auf der nach Vampiren Jagd oder es muss ein unmenschliches Experiment beendet werden.
Das klingt im ersten Moment vielleicht nach viel Abwechslung, gestaltet sich am Ende aber doch immer wieder ziemlich ähnlich. Zumeist lernt der gute Toma irgendein Mädchen kennen von dem sich dann rausstellt das sie irgendwie in großen Schwierigkeiten steckt und weil er so ein waschechter Gentlemen ist erlöst der gute Toma sie natürlich von ihrem großen Problem und nach Möglichkeit verlieben sie sich auch gleich noch so ein bisschen in ihn.
Dazu noch ein bisschen Humor, Ecchi und jede Menge actionreiche Kämpfe beigemischt und man hätte eine typische Jungenserie die auch sehr gut funktionieren könnte. Die Voraussetzungen sind auch gegeben, die Charaktere sind ganz interessant und von ihren Typen her gut aufgeteilt. Dank ESP und Magie gibt’s jede Menge Zündstoff für fulminante Kämpfe. Aber halt, genau in dem Punkt schießt sich "Toaru Majutsu no Index" leider brutal selbst ins Knie.
Die Serie leidet nämlich unter verstärktem Maße an dem gefürchteten Action-Laber-Syndrom.
Eine widerliche Krankheit, die wohljeder kennt der mit den Klassikern der Action-Anime-Serien aufgewachsenen ist, denn sie befällt viele von ihnen in mehr oder minder schwerer Form. In diesem Fall nun eben leider in einer relativ schweren.
So kommt die Serie als nicht umhin auch in den intensivsten Actionszenen immer wieder lange Pausen einzulegen damit die Figuren Zeit haben ihre Gedanken ausführlich mit uns zu teilen oder sich gegenseitig nach Herzenslust zuzutexten. Das reicht von stupidem Smacktalk ("Ich mach dich fertig!" - "Nein ich mach DICH fertig!!" - "Nein, ich mach dich zweimal fertig bevor du mich auch nur einmal fertig gemacht hast!!!") bis hin zu oberklugen Dauerbelehrungen in denen die Figuren abwechselnd entweder lang und breit etwas erklären was jedem halbwegs intelligenten Zuschauer eh schon lange klar ist, oder aber im Gegenzug Erkenntnisse vortragen auf die nach ihrer Meinung doch jeder der nur kurz seinen Kopf benutzt von allein kommen müsste, für die uns die Handlung aber bisher auch nicht den geringsten Hinweis gegeben hat.
Ob nun das eine oder das andere, so oder so ist es nicht nur extrem nervig, sondern macht die Figuren auch unbeliebt, denn entweder kommen sie dabei furchtbar arrogant oder ziemlich beschränkt rüber. Mal ganz abgesehen davon dass es immer wieder schnelle, actionreiche Sequenzen unnötig ausbremst und die Serie im gesamten teils regelrecht langweilig macht.
Aber es lässt sich eben prima Sendezeit damit füllen und wenn man sonst eben nichts Vernünftiges zu erzählen hat...
So ist es schade um eine Serie mit eigentlich brauchbarem Potential, zumal auch optisch alles auf gutem TV-Niveau ist. Aber das Action-Laber-Syndrom hat schon ganz andere, große Serien zu Fall gebracht und im Verlauf ihres langen Lebens zu einem zähen, kaum noch genießbaren Brei werden lassen. (bestes Beispiel Dragonball Z!)
Das man schon in der allerersten Staffel damit anfängt ist da natürlich kein besonders gutes Zeichen. Bleibt also zu hoffen, dass die Serie mit der Zeit vielleicht noch besser wird.
Immerhin kann man sich aber auch wenigstens ganz gut selbst auf den Arm nehmen, wie die beiden "Index-tan" Specials beweisen. Leider ein rarer Höhepunkt.
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