Taro Sado hat ein Problem.
Eigentlich als Schüler sonst recht unauffällig, ist er schon seit einiger Zeit in eine hübsche junge Frau verliebt die er ab und zu bei seinem abendlichen Nebenjob in einem Laden sieht.
Gern würde er sie einmal ansprechen, doch Taro ist dummerweise ein extremer Masochist und nichts versetzt ihn mehr in Verzückung als von wunderschönen Mädchen gequält und gedemütigt zu werden.
In seiner Notlage wendet er sich Hilfesuchend an seinen besten Freund Tatsukichi, der ihm empfiehlt es doch einmal beim "Wir lösen deine Probleme"-Club der Schule zu versuchen. Gesagt, getan. Dort trifft er auch die leicht größenwahnsinnige Mio, die darüber hinaus auch eine ausgeprägte sadistische Ader hat und sich sogleich seiner annimmt. Ihr Plan ist so einfach wie genial, sie quält Taro so lange bis er keine Freude dabei mehr empfindet.
Ebenfalls im Club aktiv ist auch die schüchterne Michiru, die an einer panischen Angst vor Männern leidet und diese jedes Mal schlägt wenn sie ihr zu nahe kommen, was bei Taro wiederum nicht unbedingt den gewünschten Effekt hat.
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Pervers, gestört und Anime... für viele ist diese Gedankenkette ein plumpes Vorurteil von denen die sich nicht mit der Materie auskennen. Im Falle von "MM!" kann bzw. muss man das Ganze dann aber wohl oder übel doch so stehen lassen, denn was man hier im Cast der 12 Episoden so an Charakteren auffährt hat durch die Bank weg so ziemlich alles was einem an Klischeefetisch einfällt.
Entsprechend fischt auch die Geschichte vornehmlich in trüben Gewässern zwischen Sado, Maso, Cosplay-, Inzest- oder Loli-Fetisch. Wird dabei die meiste Zeit gnadenlos die Humorkeule geschwungen und kann es nicht abgedreht genug sein, so überraschend sind dann die ernsten Momente der Geschichte, wenn es darum geht warum die Charaktere so geworden sind wie sie sind.
Die Mischung ist dabei wirklich etwas seltsam und ehrlich gesagt auch unbefriedigend.
Nach der ersten Episode habe ich gedacht, was ein Scheiß. Eine lose zusammenhängende Sammlung von möglichst tief gestapeltem Klamauk schweinischer Natur. Na das kann ja über die 11 folgenden Episoden noch heiter werden.
Nach dem großen Drama rund um Michirus traumatisches Erlebnis war ich fast wie vor den Kopf gestoßen und dachte - jetzt wird es aber interessant, so kann man sich täuschen.
Danach kam dann wieder Ernüchterung. "MM!" hat nicht vor die tiefgreifenden Probleme seiner Charaktere, die es uns ja recht hart vorsetzt, irgendwie aufzuarbeiten oder gar zu lösen. Na danke schön aber auch. Was soll das Ganze denn dann?
Irgendwie macht es den Eindruck als würde man auf halbem Weg die Courage verlieren. Erst werf ich große soziale/persönliche Probleme in den Raum und dann erschreck ich selbst vor dem was ich da ans Licht gezerrt hab und flüchte mich doch lieber wieder in den abgedrehten Flachköpper-Humor.
Also ergötzen wir uns dann lieber weiter daran wie Taro zum x-ten Mal auf bizarre Weise gefoltert wird oder wie er mit einem Punch in die Troposphäre katapultiert wird oder wie er sich vor Verzückung am Boden windet, und ach ja, bisschen Romantik gibt’s natürlich auch noch dazu. Schließlich verlieben sich letztendlich all die gestörten Mädchen doch irgendwie ein bisschen in unseren Maso-König.
Der hat übrigens ein derart hohes Hentai-Level das er sich sogar in einen Super-Hentai verwandeln kann und das so richtig mit leuchtender Aura und blonder Stachelfrisur!
Diese parodistischen Einlagen sind dann auch mit die Höhepunkte der Serie, die, anders als wie es bisher vielleicht klingen mag, am Ende doch auch ihre unterhaltsamen Momente hat.
Aber dank der unausgegorenen Mischung zwischen Humor und Ernst und der zu großen Wiederhohlrate in den Gags bleibt sie schlussendlich doch eher im hinteren Mittelfeld ihres Genres hängen und ist eher als Pausenfüller für all jene geeignet die die ersten, zweiten und dritten Reihen an Produktionen schon abgegrast haben und trotzdem noch mehr wollen.
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