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Tweeny Witches
Story

Alice lebt allein mit ihrer Mutter, ihr Vater verließ die Familie und ließ ihr nur ein seltsames "Zauberbuch" zurück.
Als sie eines Tages in der Schule Streit mit einigen Klassenkammeraden hat, die ihr das Buch geklaut haben, fällt sie nach einer Rangelei von einem noch nicht fertiggestellten Treppenabsatz an der Außenseite der Schule und verschwindet plötzlich vor den Augen der anderen.
Mit samt dem Zauberbuch landet sie in einer anderen Welt, bevölkert von Hexen und Zauberern, die allerdings streng getrennt voneinander leben.
Hier lernt sie die beiden Nachwuchshexen Sheila Eva kennen, deren Aufgabe es ist die 100 Geister zu fangen, die man braucht um bestimmte Zaubersprüche auszuführen.
Nachdem Alice in tollpatschiger Art alle bisher schon eingefangenen Geister befreit hat und ihre beiden neugewonnen Freundinnen zur Strafe mit einem Bann belegt wurden der sie nicht mehr altern lässt, bilden die drei fortan, trotz anfänglicher Rangeleien, ein gemeinsames Team und müssen schon bald einige düstere Geheimnisse erfahren die die Existenz der gesamten Welt der Magie bedrohen.

Meinung

Die 40teilige TV-Serie "Mahou Shoujo Tai Arusu" (bzw. "Tweeny Witches") aus dem Studio 4°C gibt sich, aufbauend auf klassischen Fantasy- und Magical Girl Elementen, erfrischend anders und scheint erfolgreich nach neuen Wegen aus den teils festgefahrenen Klischees typischer Animeserien zu suchen.
Mit etlichen kreativen (Nachwuchs)Köpfen im Team (man siehe nur die lange Regieliste) verpasst man der klassischen Geschichte vom Kampf kindlicher, unschuldiger Fantasie gegen die verdorbene, sich selbst überschätzende Rationalität der Erwachsenen und dem gegenüber den Gefühle der Menschen blinden wissenschaftlichen Fortschritt einen neuen Anstrich und versucht sich in etlichen erzählerischen, inszenatorischen und optischen Experimenten und Spielereien.
Die gelingen allerdings nicht immer und gerade auf dem erzählerischen Bereich gibt es so einige holprige Stellen und etwas weit hergeholte Wendungen (eigentlich fast die gesamte Rolle Sigmas, besonders aber seine letzte ‚Wandlung‘) die zum Teil wie Notlösungen erscheinen. Besonders das für meinen Geschmack etwas zu kurze Finale macht den Anschein als hätte man sich hier nach hinten heraus etwas verkalkuliert und die Zeit wurde knapp. Vielleicht gehört aber auch gerade das mit zum Konzept? Ein einfaches aber trotzdem dramatisches Ende ohne unnötige Schnörkel, wenn ja hat man es zwar gut gemeint, es aber am Ende doch etwas zu reduziert. Ein kleines bisschen mehr Schwierigkeiten für unsere Heldin wäre schon drin gewesen, bevor sie für die allgemeine Erlösung sorgen darf.
Nichts desto trotz ist die Serie im Gesamten aber doch ziemlich gut gelungen und auch wenn hier und da das ein oder andere Konzept nicht ganz aufgeht versprüht das Gesamtwerk viel positive Energie und wirkt rund um sympathisch unkonventionell.
Alles ist mit Humor gemacht, spritzig und schnell, oftmals mit einem zwinkernden Auge, aber nie so das der Ernst der Geschichte darunter leiden würde. Die verschiedenen Elemente wie die Aussortierung der Hexen, das Gefangenhalten der Geister zu deren Ausbeutung, der blinde Gehorsam gegenüber alten Traditionen und nicht zuletzt natürlich die mögliche Zerstörung der gesamten Welt bilden eine bedrohliche Kulisse die die scheinbar so freie und schöne Welt der Magie in ein zwiespältiges Licht rücken. Dagegen bildet unsere Heldin Alice, als Mensch unter all den Hexen unsere Identifikationsfigur, den grundguten Gegenpol an dem wir uns festhalten können.
Das die Rollenaufteilung dabei am Ende doch eher simpel ist muss man im Kontext mit dem Zielpublikum der Serie sehen, die sich klar an die etwas jüngeren Zuschauer wendet, wobei sie dafür an manchen Stellen schon wieder überraschend komplex ist. Man hat versucht sich da etwas zwischen die Stühle zu setzen und so ein bisschen eine Art Ghibli-Weg zu gehen (die Ähnlichkeit kam mir besonders in der einen Szene in der einer der Geister in Form eines riesige, schleimigen Monsters die Hexenstatt angreift, sofort in den Sinn), was aber nicht ganz gelingt.
Ganz im Gegenteil zu optischen Inszenierung der Geschichte, die durch die Bank weg sowohl für das Format (TV-Serie) als auch für die Zeit (2004) absolut hochwertig ist. Nicht nur sind Zeichnungen und Animationen handwerklich qualitativ hervorragend, besonders der ungewöhnliche Stil, fern vom Animestandart und nah dran an den großen Studio 4°C Klassikern, entfaltet sich herrlich frei, pfeift auch gern mal auf feste Vorgaben und eigene Kohärenz sonder passt sich immer geschickt der Geschichte und der Stimmung an, mal grimassierende heiter, mal realistisch ernst. Farben werden genauso frei verwendet wie Formen und surrealistische Motive sind an der Tagesordnung.
Besonders auffällig sind z. B. die Augen der Protagonisten, die frei von den gängigen Glanzpunkten irgendwie meist stumpf und kühl wirken, selbst bei den Heldinnen. Eine merkwürdige Konstellation.

Aber mit Merkwürdigkeiten ist die magische Welt von "Mahou Shoujo Tai Arusu" voll, die unseren Anime-Sehgewohnheiten zu wider laufen und diese Serie gerade deshalb so interessant machen.
Ob man sich mit dem Stil dabei anfreunden kann oder nicht, dass bleibt eine ganz persönliche Frage die man am besten durch Probeschauen beantwortet.
Für mich war "Mahou Shoujo Tai Arusu" jedenfalls eine gelungene Abwechslung, zwar mit einigen kleinen Schwächen, aber im Großen und Ganzen durchweg aufregend und unterhaltend.

Screenshots

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 Info
Originaltitel:Mahou Shoujo Tai Arusu
Lauflänge:ca. 10 Minuten pro Episode
Episoden:40
Jahr:2004
Regie:Chie Uratani, Daisuke Nakayama, Hiroaki Ando, Hirozaku Sueyoshi, Kenichi Yamaguchi, Masahiko Kubo, Shougo Furuya, Toru Yoshida, Yasuhiro Aoki, Yasuyuki Shimizu, Yoshiharu Ashino, Yumi Chiba
Online-Filmdatenbank:OFDb

 Bewertung

Grafik:

 8.jpg 8/10

Sound:

 7.jpg 7/10

Story:

 7.jpg 7/10

 Gesamt:

  7/10

Aufrufe: 8970
Review by Df3nZ187 (© by Anime-Ronin.de)
Review verlinken: http://www.anime-ronin.de/review-809.htm