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Stimme des Herzens - Whisper of the Heart
Story

Shizuku ist ein echter Bücherwurm und verbringt selbst in den Ferien die meiste Zeit damit zu lesen. Als ihr eines Tages auffällt das auf vielen Leihkarten der Bücher die sie bereits gelesen hat der Name Seiji Amasawa steht beginnt sie sich brennend dafür zu interessieren wer dieser Seiji ist, der scheinbar denselben Buchgeschmack hat wie sie.
Als sie dann auch noch eines Tages einer Katze hinter läuft die sie in der S-Bahn gesehen hat, entdeckt sie ein kleines Geschäft und lernt dort den Betreiber und dessen Enkel kennen, von dem sich überraschendes herausstellt.

Meinung

Denkt man an das Studio Ghibli, dann denkt man meist erst einmal an die beiden großen Gründerväter Miyazaki oder Takahata, die ja auch für die meisten Filme verantwortlich zeichnen. Doch hier und da durfte sich auch mal ein anderer, begabter Kollege versuchen und so auch beim 1995er "Stimme des Herzens - Whisper of the Heart".
Miyazaki war es gerade an einem Punkt wo er sich etwas aus dem Geschäft zurückziehen wollte und gab deshalb die Regie an seinem nächsten Werk an seinen langjährigen Weggefährten Yoshifumi Kondô ab.
Oder zumindest fast, denn nicht nur das Miyazaki dennoch für Drehbuch und Storyboard zuständig blieb, auch die Regie konnte er sich nicht ganz verkneifen und schwang sich wenigstens für die Szenen aus der Geschichte des Katzenbarons auch wieder auf den Regiestuhl.
Wie wir inzwischen wissen auch nicht zum letzten Mal, denn nicht nur das Miyazaki es wohl einfach nicht lassen kann, auch ein tragischer Unglücksfall machte den damaligen Plänen neue Namen im Studio nach vorn kommen zu lassen einen Strich durch die Rechnung. Regisseur und Animateur Yoshifumi Kondô verstarb nur drei Jahre später im Alter von gerade mal 47 Jahren an Krankheit und so blieb Stimme des Herzens leider sein einziger Film.
Wirklich sehr schade, denn man kann erahnen das Miyazaki ihn nicht umsonst als eine Art "Nachfolger" für sich ausgesucht hatte.
Sicher, in "Stimme des Herzens" steckt auf jeden Fall noch sehr viel Miyazaki. Angefangen bei der typischen Hauptfigur eines jungen aber starken Mädchens das auf der Suche nach sich selbst ist bis hin zu den typischen Magic Moments die seine Filme immer auszeichnen und die auch diesen hier sehr bereichern. Am schönsten für mich auf jeden Fall die Jamsession im Untergeschoss des Ladens mit Shizuku, Seiji, dessen Großvater und seinen beiden Freunden.
Aber man erkennt auch eine ruhigere, realistische Art des Geschichtenerzählens die sich von der sehr Fantasy-geprägten Miyazakis unterscheidet und viel mehr an Takahata erinnert, an dessen großen Filmen Link "Only Yesterday" und Link "Die letzten Glühwürmchen" Kondô ebenfalls mitgearbeitet hat.
Es ist in der Tat ein bisschen wie eine tolle Mischung aus Miyazakis Fantasie und Takahatas Realismus den Kondô hier gekonnt mit eigener Note hinlegt.
Die Geschichte selbst ist dabei aus einem Manga von Aoi Hiiragi adaptiert, wurde teilweise aber für den Film verändert.
Sie wird langsam erzählt und sachte. Große Aufregung gibt es hier, wie bei "Only Yesterday", kaum. Ganz ruhig und sentimental begleiten wir Shizuku bei ihrer Selbstfindung und zweifeln und hoffen mit ihr dass ihr Rohedelstein irgendwann zum vollen Glanz kommen und sie ihre Liebe finden und mit ihr glücklich werden wird.
Hier ist "Stimme des Herzens" auch Happy Film. Wirklich Angst zu haben um seine Charaktere braucht der Zuschauer nie, selbst wenn es mal etwas dramatisch wird. "Stimme des Herzens" ist pure gute Laune und Mut machen, um aus sich herauszugehen und die eigenen Stärken zu entdecken. So wollte ihn Miyazaki haben und so ist er auch geworden, und zwar im positiven Sinne.
Man kann sich einfach nur zurücklehnen und genießen. Und nicht nur die schöne, herzerwärmende Geschichte, sondern auch die fantastischen Zeichnungen und Animationen.
Die Designs. Besonders bei den Charakteren, sind im typischen Ghibli Stil und die Hintergründe oftmals wundervoll Detailverliebt.
Besonders herausragend sind hier sicherlich die fantastischen Landschaften in der Katzenbaron-Sequenz, die von dem ehemaligen Kunstlehrer Naohisa Inoue stammen, den Miyazaki auf einer Ausstellung kennen lernte (Inoue hatte ihn eingeladen weil er so ein großer Fan von ihm war) und prompt für diesen Film mit ins Boot holte.
2007 erschien dann auch die halbstündige OVA Link "Iblard Jikan", die sich ganz Inoues Kunst widmet und die Fantasielandschaft aus "Stimme des Herzens" wieder aufgreift.
Genauso erschien 2002 ein Spinn-Off namens "Das Königreich der Katzen", in dem die Figur des Katzenbarons dieses Mal eine Hauptrolle einnimmt und das ebenfalls vom Studio Ghibli produziert wurde.

Ich kann "Stimme des Herzens" jedenfalls nur jedem Animefan empfehlen, wenn er eine einfache und schöne Geschichte sehen will, die sich einfach dadurch auszeichnet das sie berührt und die Kraft hat einen fröhlich zu macht und Hoffnung und Mut zu wecken.

Screenshots

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Bild 8

 Info
Originaltitel:Mimi wo sumaseba
Lauflänge:ca. 110 Minuten
Freigabe:FSK ohne Altersbeschränkung
Jahr:1995
Regie:Yoshifumi Kondô, Hayao Miyazaki
Online-Filmdatenbank:OFDb

 Bewertung

Grafik:

 9.jpg 9/10

Sound:

 8.jpg 8/10

Story:

 8.jpg 8/10

 Gesamt:

  8/10

Aufrufe: 8792
Review by Df3nZ187 (© by Anime-Ronin.de)
Review verlinken: http://www.anime-ronin.de/review-709.htm