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Sinking of Japan
Story

Japan, in nicht all zu ferner Zukunft.
Durch Verschiebungen der Tektonischen Platten droht die gesamte japanische Inselkette im Meer zu versinken.
Während die prognostizierte Zeit bis zum Untergang immer weiter nach unten korrigiert werden muss, streitet sich die Führung über das weitere Vorgehen und versucht verzweifelt ihre Bürger und ihre Kulturschätze irgendwo außer Landes in Sicherheit zu bringen.
Doch während auf höchster Ebene noch verhandelt wird, erschüttern immer mehr Vorzeichen für die kommende Katastrophe das Land.
Immer mehr schwere Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen sich und die Küsten werden von riesigen Tsunamis überflutet.
Unter der Bevölkerung gibt es bereits Millionen tote und noch viele warten auf ihre Evakuierung während immer mehr Häfen und Flughäfen schließen müssen bzw. zerstört werden.
Einzig ein etwas exzentrischer Forscher scheint einen Erfolg versprechenden Plan zu haben die Katastrophe zumindest aufzuhalten. Mit allen verfügbaren Bohrschiffen will er den Rand der tektonischen Platte durchlöchern und dann mit einer starken Bombe die Platte spalten.

Meinung

Katastrophenfilme gehören auch in Japan zum festen Programm der heimischen Filmindustrie, ob von Erdbeben über Vulkanausbrüche bis hin zu riesigen atomar verstrahlten Monstern die durch Tokyo stapfen.
"Sinking of Japan" (Remake des 73'er Film "Der Untergang Japans") schickt sich nun allerdings an der ultimative Katastrophenfilm Japans zu werden, denn hier steht nicht nur der Untergang einer bestimmten Stadt oder Region, sondern gleich der des gesamten Landes an.
Dabei hat die Story eigentlich so ziemlich alles zu bieten was man vom Genre erwartet. Einerseits natürlich die großen Katastrophen mit ihren Bildern von Feuer, Flutwellen, in Panik flüchtenden Menschen, einstürzenden Häusern, usw., aber auch die persönliche Ebene in Form von Liebe und Freundschaften und großem Drama auf beiden Ebenen.
Eigentlich ist "Sinking of Japan" in all seinen Aspekten geradezu klassisch.
Gibt's dabei irgendetwas auszusetzen?
Nun ja, die Geschichte ist vielleicht etwas weit hergeholt.
Ich bin nun beleibe auch kein Fachmann für Geophysik, aber der Masterplan mit den vielen Bohrungen und der Bombe klingt für mich doch etwas sehr fantastisch. Das das ernsthaft so funktionieren sollte ist kaum vorstellbar.
Negativ stößt zum Teil auch etwas der Nationalpathos auf, der im Film gern gepflegt wird und Japan schon mal zur Nation der Nationen macht, die von der bösen restlichen Welt allein gelassen sich freilich auch selbst aus dem größten Dreck ziehen kann. Aber so was ist natürlich Balsam auf die japanische Volksseele. Das ginge uns wohl auch nicht anders.
Ein Teil davon ist auch die häufig zelebrierte Zurschaustellung japanischen Militärgeräts, das auch immer brav mit Texteinblendungen begleitet wird und irgendwie etwas von einer kleinen Heerschau hat. Allerdings kann man hier auch durchaus die Verwandtschaft zur japanischen Tradition der Katastrophenschutzübungen suchen, die dort vielerorts jährliche Pflicht und Kür sind und der Bevölkerung durch Präsentation der Technik und Leistungsfähigkeit sämtlicher Rettungskräfte und reichlich Übungen zum richtigen Verhalten im Notfall ein notwendiges Gefühl der Sicherheit geben sollen.
Auch am Ende von "Sinking of Japan" stehen zu guter letzt die Erlösung von der Katastrophe und die Errettung Japans vor dem Untergang.
Mir persönlich wäre letzterer als großes dramatisches Ende zwar lieber gewesen, aber das Ende geht trotzdem so in Ordnung, ist es doch nicht ganz happy und gottseidank kein Friede, Freude, Eierkuchen.
Und auch die andere Seite, die Beziehungen, das Drama im Kleinen, funktioniert den gesamten Film über eigentlich ganz gut.
Da gibt's natürlich das nötige Gerangel in der Chefetage zwischen engagierten Helfern, denen die Rettung der Bevölkerung über alles geht, und kaltherzigen Strategen, die lieber Kunstschätze außer Landes bringen und sich auch gleich als erste abseilen wenn es brenzlig wird. Selbstverständlich das erstere am Ende als strahlende Führer zur Nation sprechen dürfen.
Und dann gibt's auch noch die Romanzen. Das eigentlich längst geschiedene Ehepaar das nun durch die Katastrophe doch wieder zusammenrückt, und die beiden jungen Helden die sich durch die Katastrophe kennen und lieben lernen.
Das diese Beziehungen in "Sinking of Japan" nicht alle unterm Regenbogen enden möchte ich dem Film dabei explizit als Vorteil anrechnen.

Was gibt's darüber hinaus noch groß zu sagen?
Eigentlich nicht viel.
Der Film rühmt sich im Marketing ja damit Japans besten SFX-Mann an Board zu haben und wird diesen selbst verliehenen Vorschusslorbeeren erfreulicher Weise auch gerecht. Die ausgemalten Katastrophen sehen schaurig schön echt aus und es kracht zum Teil schon ziemlich ordentlich. Bei der einen oder anderen Szene hat man durchaus schon einen kleinen Kloß im Hals, wenn plötzlich eine Brücke voller Menschen durch eine gigantische Steinlawine in den Abgrund gerissen wird oder sich eine riesige Flutwelle auf einen Hafen voller Menschen zuschiebt.
Und auch die Impressionen der zerstörten Städte und die Luftaufnahmen des verwüsteten Landes sehen beeindruckend aus.

Also ich kann "Sinking of Japan" eigentlich nur empfehlen.
Klar, der Film ist Popcorn Kino und mit allzu viel Anspruch sollte man nicht daran gehen, aber bei welchem Katastrophenfilm ist das schon großartig anders?
Und im direkten Genrevergleich muss ich sagen gehört "Sinking of Japan" ganz klar zu den besseren Produktionen die ich bisher so gesehen habe.
Wer natürlich mit dem Genre generell nichts anfangen kann, na der wird auch hier nicht glücklich werden. Der Rest sollte ruhig einen Blick riskieren.

Screenshots

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 Info
Originaltitel:Nihon chinbotsu
Land:Japan
Jahr:2006
Regie:Shinji Higuchi
Medium:DVD (Splendid)
Lauflänge:ca. 130 Minuten
Freigabe:FSK ab 12 Jahren
Online-Filmdatenbank:OFDb

 Bewertung

Optik:

 8.jpg 8/10

Effekte:

 9.jpg 9/10

Sound:

 7.jpg 7/10

Story:

 7.jpg 7/10

 Gesamt:

  7/10

Aufrufe: 7565
Review by Df3nZ187 (© by Anime-Ronin.de)
Review verlinken: http://www.anime-ronin.de/review-663.htm