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Lupin III - Das Schloss des Cagliostro
Story

Bei einem seiner Diebeszüge in einem Kasino entpuppt sich die Beute des Meisterdiebs Lupin und seines Freundes Jigen als Falschgeld allerhöchster Güte. Die sogenannten "Bocknoten" sind in Unterweltkreisen berühmt und keinem ist es bisher gelungen deren Geheimnis zu lüften. Die Spur führt zwar eindeutig in den Zwergstaat Cagliostro, aber jeder der dort rumgeschnüffelt hat kam nie mehr zurück. Davon lässt sich Lupin aber nicht abhalten, schon gar nicht da er schon einmal an Cagliostro gescheitert ist.
Dort angekommen werden er und Jigen aber erst einmal in eine wilde Verfolgungsjagd verwickelt. Trotz bemühen gelingt es ihnen nicht das junge Mädchen vor ihren Häschern zu retten, allerdings bleibt ein Ring von ihr zurück, der verrät das es sich bei ihr um die Prinzessin des Landes handelt.
Nun hat Lupin mehr zu tun als nur den Bocknoten auf die Spur zu kommen. Es gilt etwas viel wertvolleres zu stehlen, dass Herz einer schönen Frau.

Meinung

Lupin the 3rd gehört bis heute in Japan zu den beliebtesten Animefiguren und hat es bis heute auf eine recht ansehnliche Zahl von Filmen und Folgen gebracht. Begonnen hat das ganze allerdings 1969, als, basierend auf dem Manga von Monkey Punch, ein erster kurzer Pilotfilm produziert wurde. 1971 folgte dann der Start der Serie und mit der sechsten Folge übernahmen das erstemal Myazaki und Takahata die Leitung. Von den beiden späteren Studio Ghibli Gründern folgten dann noch weitere 15 Folgen und als 1979 ein weiterer Movie erscheinen sollte, wandte sich das Produktionsstudio ein weiteres mal an Myazaki.
Heraus kam "Das Schloss des Cagliostro", der unter vielen Lupin Fans bis heute als der beste Teil gilt.
Nun kenn ich von Lupin, so wie viele andere wohl auch, nur das was bisher mal auf einschlägigen deutschen Musiksender über die Bildschirme flimmerte. Mit fehlt also etwas die Möglichkeit des Vergleiches. Also halte ich mich mal daran den Film einfach so zu besprechen.
Die Story ist, dadurch das sie sich nicht lang an Charaktereinführungen und der gleichen aufhält, sondern sofort loslegt, für Lupin unkundige sicherlich erst einmal etwas undurchsichtig. Kenntnisse der wichtigsten Personen und Storyzusammenhänge werden auf jeden Fall vorausgesetzt. Die ersten Auftritte Fujikos gehen z.B. völlig unerklärt über die Bühne und selbst mit meiner halben Kenntnis wusste ich erst auf den zweiten Blick was Sache ist. Allerdings muss man auch sagen das Fujiko gegenüber der Serie doch etwas verändert wurde.
Nichts desto trotz fitzt man sich mit etwas Zeit ganz gut in die Geschichte rein und auch wenn solche Feinheiten wie die Beziehung zwischen Lupin und Fujiko totalen Neulingen wohl nicht so recht klar werden dürften, kann die Geschichte auch so unterhalten. Mit Clarissa hat man wirklich sympathisches Opfer und mit dem Herzog einen schön arroganten Bösewicht, den man hassen und an dessen, letztendlich unvermeidlichen, Untergang man sich erfreuen kann. Auch ist die Geschichte recht spannend inszeniert und einige Dinge, wie beispielsweise die Schattengarde des Herzogs (deren erster Auftritt schon etwas erschreckend ist), sorgen sogar für richtig Stimmung. Andererseits entbehrt der Film aber auch nicht dem typischen Lupin Klamauk, der sich nicht nur in Comedy- sondern auch in vielen Actionszenen durchsetzt, was viele Szenen völlig ins unrealistische abgleiten lässt. Da wird auch schon mal wild über Dächer gesprungen und meterhohe Stürze völlig unbeschadet überstanden. Das dürfte den ein oder anderen schon etwas abschrecken, gehört aber bei Lupin einfach dazu. So ernst zu nehmen ist die Figur (und damit auch die Filme) einfach nicht.
Wer sich aber drauf einlässt wird gut unterhalten und erlebt eine mitunter auch recht mitreißende Geschichte in der es sich Myazaki aber auch nicht nehmen lässt auch mal etwas Kritik zu üben. So gibt es eine schöne Szene in der sich Zenigata mit einem Ausschuss von Diplomaten herumschlagen muss, die erstens alle Dreck am Stecken haben und sich zweitens lieber untereinander angiften (besonders Russland - USA, man bedenke auch das Entstehungsdatum, damals war noch "Kalter Krieg"), als sich um die wichtigen Dinge zu kümmern.
Dazu gibt es, für das Alter des Films, wirklich beeindruckende Zeichnungen, besonders was die Hintergründe angeht. Hier und bei den Charakteren merkt man am deutlichsten das man es mit einem Myazakifilm zu tun hat. Die Hintergründe sind zum Teil wirklich so schön gezeichnet und sehr detailliert und spiegeln auch schon Myazakis Faszination für alte europäische Bauweise wieder, die in seinen späteren Filmen immer wieder auftauchen sollte. Auf der anderen Seite sieht man aber auch genau dadurch die doch noch etwas beschränkten Mittel der damaligen Zeit. So passiert es doch hin und wieder das die Hintergründe zwar mit schönen Lichteffekten verziert wurden, die aber, gegen jede Regel der Physik, auf die Figuren leider überhaupt keinen Einfluss haben. (aber da muss man zugegebener maßen auch wirklich schon drauf achten.)
Die Figuren sind ganz generell etwas einfacher gehalten. Im Grunde kann man sagen, alles was in Bewegung ist, also animiert werden musste, fällt zeichnerisch von den unbeweglichen Dingen ab. Ein Tribut an das Alter des Films. Damals war eben einfach noch nicht so viel möglich. Die Animationen an sich sind aber auch durchweg sehr gut und können sich, auch wenn sie mit heutigen Großproduktionen natürlich nicht mehr mithalten können, noch sehen lassen.
Die musikalische Untermalung ist auch ganz OK, haut mich aber nicht wirklich vom Hocker. Es sind eigentlich die typischen Sounds für Lupin, nicht die klassischen Myazaki Töne. So richtige Kracher-Klassikuntermalungen wie in den späteren Filmen sucht man vergebens. Für diesen Film reicht es aber alle mal als Stimmungsmacher und -unterstützer.

Ob "Das Schloss des Cagliostro" nun wirklich das beste Lupin Abenteuer ist kann ich, wie oben schon mal erwähnt, mangels Vergleichsmöglichkeiten nicht entscheiden. Um ehrlich zu sein würde ich ihn auch nicht unbedingt besser einschätzen als das was ich schon im TV gesehen habe. Eher gleichwertig.
Es ist aber auf jeden Fall ein guter Film, den anzusehen sich schon lohnt, wenn man sich damit anfreunden kann das die Geschichte (oder besser gesagt deren Umsetzung) halt nicht zu ernst ist.

Screenshots

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 Info
Originaltitel:Rupan sansei: Kariosutoro no shiro
Lauflänge:ca. 99 Minuten
Freigabe:FSK ab 6 Jahren
Jahr:1979
Regie:Hayao Miyazaki
Online-Filmdatenbank:OFDb

 Bewertung

Grafik:

 7.jpg 7/10

Sound:

 6.jpg 6/10

Story:

 7.jpg 7/10

 Gesamt:

  7/10

Aufrufe: 11301
Review by Df3nZ187 (© by Anime-Ronin.de)
Review verlinken: http://www.anime-ronin.de/review-499.htm