Gerade mal knapp 4 Minuten ist dieser Kurzfilm lang und beeindruckt mich trotzdem mehr als manche 2 Stunden Produktion.
Die Geschichte ist im Grunde genommen die eines jeden Monsterfilms.
Ein riesiges Monster kommt in die große Stadt, richtet dort Chaos an und wird vom Militär bekämpft. Nur das diesmal die Menschen am Ende nicht gewinnen, sondern sich durch den Einsatz immer größerer Waffen selbst vernichten. (wobei auch das schon vorkam)
Auch das das Monster in Wirklichkeit gar nicht böse ist ist nicht wirklich neu, denn schon im Klassiker King Kong war der riesige Affe kein bösartiges Untier. Vielmehr wurde er von den Menschen zu dem gemacht. Erschrocken, verängstigt und wütend von den vielen Kamerablitzen riss er sich am Ende los und zog durch die Stadt.
Wie der Teddy war er nur auf der Suche nach etwas bestimmten (King Kong nach der Frau, der Teddy nach jemanden der mit ihm spielt) und erkannte nicht welches Unglück er auf Grund seiner Größe anrichtet.
Der Punkt der diesen Kurzfilm wohl wirklich von dem Rest abhebt ist die Art des Monsters. Denn auch wenn King Kong im Grunde nicht böse war so war er doch von vornherein erschreckend. Ein riesiger Affe der auch noch recht wild aussieht, etwas vor dem man sich fürchten kann.
Hingegen sind die Teddies hier doch eher niedlich als furchteinflößend und selbst der große Teddy der am Ende die Stadt heimsucht wirkt immer noch irgendwie knuffig.
Das macht es so bizarr wenn man dann sieht wie er Menschen unter sich zerquetscht und Hubschrauber zerschmettert.
Noch bedrückender machen das ganze dann noch immer die Tränen die er jedes Mal vergießt wenn er wieder jemanden getötet hat. Wie ein kleines Kind das versucht einen kleines Tier zu fangen um mit ihm zu spielen oder es zu streicheln und es dann aus versehen in seinen Händen erdrückt.
Dazu noch die simple "Spieluhrmusik" die das ganze noch einen zusätzlichen melancholischen Touch verleiht und generell immer an etwas "wertvolles Altes" erinnert und hier unsere Sympathie gegenüber dem Teddy damit weiter ausbaut.
Da verwundert es einen sicher nicht das die Regisseurin zugibt vernarrt in Kuscheltier zu sein. ^^’
Wer sonst als ein absoluter Kuscheltierfan könnte so ein Plädoyer für die Liebe zu einem Stofftier halten.
Denn genau als das sehe ich "Tale of Teddies" im Endeffekt. Wir selber sind Schuld an dem was passiert, indem wir unseren heißgeliebten Teddy aus Kindertagen, der uns soviel bedeutet hat, erst achtlos in den Müll werfen und dann auch noch keinen anderen Weg außer den Einsatz immer größerer Waffen finden, bis wir uns am Ende selbst in die Luft jagen.
Das Opfer bleibt der Teddy der keine Liebe mehr erlebt und dessen verzweifelte Suche nach einem neuen Besitzer der ihn zuschätzen weiß in dieser Tragödie endet.
Man sieht, in 4 Minuten ereignet sich allerhand und es gibt "große Gefühle".
Auf der grafischen Seite hält man sich hingegen eher zurück.
Dia Animation des Bären selber erinnert spontan an Southpark und benutzt diesen "wir bauen unsere Figuren aus Papierstücken" look. Wahrscheinlich weil es am Ende auch Papierstücken sind. ^_^°
Die Hintergründe und weiteren Personen sind alle in schwarzweiß gehalten und eher spartanisch mit wenigen Strichen gezeichnet.
Auch die gezeichneten Animationen sind eher simpel gehalten und müssen mit wenigen Bildern auskommen, wodurch sie etwas "ruckelnd" aussehen.
Störend wirkt das allerdings nicht wirklich, denn der Film weiß (im Gegensatz zu den meisten Hollywood Blockbustern) durch seine Inhalt von der Optik abzulenken.
Tja, was bleibt noch zu sagen?
Seht euch den Film einfach an und staunt was man in 4 Minuten alles so leisten kann. :)
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