Mal wieder ein sehr schöner Manga den Mang’ARTE da gebracht haben.
Die Geschichte ist sehr kurz aber dennoch äußerst Inhaltsreich. Ein Mann der ausgestoßen von der Gesellschaft in und vom Müll der andere lebt und seine Tochter lieber auf seine Sammeltouren mitnimmt anstatt sie auf die Schule zu schicken erscheint ja erst mal nicht grad als Sympathieträger. Allerdings wecken seine Worte dann doch zumindest Verständnis und ein zustimmendes Nicken beim Leser, und spätestens nach seinem Tod und der Reaktion des Umfeldes auf selbigen empfindet man dann doch Sympathie mit dem Sonderling.
"Alle werfen weg, Papa sammelt ein. Wie kann eine Welt die Müll produziert unser Haus als Müllhaufen bezeichnen?", fragt sich Natsuki nach dem Tod ihres Vaters und man gibt ihr spontan recht. Am Ende scheint sie sich dann selbst in ein Abbild ihres Vaters zu verwandeln und man fragt sich ob das denn wirklich gut ist.
Und all das gepackt auf ein paar wenige Seiten (6 Stück an der Zahl) die doch alles wichtige sagen. Am Ende kann eh aber jeder selbst in die Geschichte reinlegen was er will.
Das Grundthema, unsere Müllgesellschaft und deren Erscheinungen & Auswirkungen, sind zwar vorgegeben, aber wie man zu der Familie Nachan steht und was man in Vater und Tochter sieht hängt wohl von der eigenen inneren Einstellung ab.
Der eine sieht in dem Vater ein verlottertes, asoziales Elend, dass es jetzt auch noch geschafft hat seine Tochter zu verderben. Der Andere einen modernen Helden der sich gegen die Gesellschaft stellt. Und der dritte ein psychisch Kranken Messi.
Entscheidet selbst.
Die Zeichnungen sind keine Meisterwerke, aber durchgehend in Ordnung und auch die Designs gefallen mir ganz gut. Dazu ist der Manga noch komplett in Farbe, was dank einer sehr tristen Farbwahl, die Stimmung noch schön unterstreicht und unterstütz.
Im Großen und Ganzen mal wieder ein sehr schöner Kurz-Manga der trotz der Kürze mehr Aussagt als manch bändelanges Werk.
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