Wie viele frühe Anime-Kurzfilme so greift auch "Kintaro taiiku nikki" eine klassische japanische Sagengestalt auf und erzählt etwas aus deren Geschichte. ( Nihon-ichi Momotarô, Urashima Taro)
In diesem Fall geht es um die Figur des Kintaro, eines starken Jungen, der dafür bekannt ist nur eine rote Schürze und eine große Axt bei sich zu tragen und der gern Ringkämpfe mit wilden Tieren ausführte.
Um den bekanntesten geht es dann auch hier, nämlich um den gegen den Bären, der nach seiner Niederlage zu Kintaros Reittier wurde. Kintaro, mit der Axt auf der Schulter auf dem Bären reitend ist eine der häufigsten Darstellungen der Figur.
Zudem passt er mit der Ringkampf-Thematik auch in eine zweite sehr beliebte Kategorie damaliger Anime, den Sport-Film. ( Dôbutsu Sumô Taikai, Dankichi-jima no Olympic Taikai)
So viel zum Hintergrund der Geschichte, nun zum Anime selbst.
Der ist leider wenig interessant geraten. Erst gibt’s eine kurze Gymnastikphase inklusive Vorstellung aller Kämpfer, dann wird gekämpft. Das alles in eher bescheidenem Zeichenstil und mit recht groben Animationen, wie sie auch für die damalige Zeit eigentlich schon besser zu sehen waren.
Wie bei fast allen Anime dieser Zeit steht die Komödie im Vordergrund, was hier vor allem klassischen Slapstick-Humor bedeutet. Leider ist das Timing aber meist daneben, was aber auch am Alter des Films liegen mag, der generell viele Sprünge und unsaubere Übergänge aufweist, was vermuten lässt das der Zahn der Zeit schwer an der Filmrolle genagt hat und einfach immer mehr Frames entfernt werden mussten.
Das mag eine gute Entschuldigung sein, macht am Ende aber das Gesamtbild nicht besser. "Kintaro taiiku nikki" macht einfach keinen Spaß, nicht mal aus historischer Sicht.
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